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Rolex – Preise für Luxusuhren analysiert

Die Schweizer Luxusmarken Rolex oder auch Patek Philippe sind zum normalen Handelspreis bereits seit Jahren fast nicht mehr zu erwerben – auf dem Gebrauchtmarkt sind immer höhere Preise zu bezahlen. Jetzt deutet sich langsam ein Abwärtstrend an.

 

Rolex - Preise für Luxusuhren analysiert
Rolex – Preise für Luxusuhren analysiert

 

Rolex kann der riesigen Nachfrage nicht schnell genug nachkommen

Noch bis etwa 2018 galt: Wenn Sie eine Rolex kaufen wollten und sich nicht unbedingt für die gefragtesten Exemplare wie eine Daytona interessierten, konnte man zum Juwelier fahren, eine entsprechende Anfrage abgeben und die Ware einige Wochen oder Monate später in Empfang nehmen.
„Damit ist spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Schluss“, erklärt einer der Geschäftsführer der Multi-Invest Sachwerte GmbH Bernd Walleczek. So stiegen und stiegen die Kurse für alle Modelle von Rolex und zahlreiche Uhren aus der Edelmanufaktur Patek Philippe – denn die Uhren sind zum echten Spekulationsobjekt geworden und der Bedarf bei den Herstellern konnte nicht mehr gestillt werden.

Spricht man gegenwärtig einen Juwelier nach einer Rolex an, wird man nach wie vor vertröstet, besonders bei der Daytona, der GMT-Master II, der Submariner, aber auch bei Klassikern wie der Datejust. So ist es momentan weltweit und ganz unabhängig von den Kaufgründen der Kunden.

 

Der Markt bildet möglicherweise einen neuen Trend ab

Inzwischen scheint sich der Markt zu bewegen, wenn auch anfangs nur behutsam. So will Bloomberg festgestellt haben, dass der Kurs einiger Luxusuhren parallel zum Preis der Kryptowährung Bitcoin gesunken ist. Eine Rolex Cosmograph Daytona 116500ln hat laut „Chrono24“ im März 2022 noch im Schnitt stolze 51.000 Euro gefordert, doch seitdem sind die Preise im Schnitt um etwa 10.000 Euro zurückgegangen. Für das schwarze Zifferblatt liegen bestimmte Angebote neuer Luxusuhren von deutschen Zulieferern bei etwa 34.990 Euro, wohingegen man für die weiße Version sogar mindestens 36.950 Euro bezahlen muss. Wenn man diese Uhren jedoch direkt beim Juwelier erwerben könnte, so läge der Erwerbspreis nurnoch bei etwa 13.550 Euro.

 

Rolex-Preise in Verbindung mit Bitcoin?

Schaut man auf die Bitcoin-Notierungen, so stimmen die zeitlichen Abschnitte grob überein. Der Preis der weltweit bekanntesten Cryptowährung Bitcoin lag in März noch bei etwas über 43.000 Euro, wohingegen er heute nurnoch bei 23.000 Euro liegt. Den bisherigen Höhepunkt hatte der Bitcoin im November 2021, wo er stolze 67.267 Euro notierte. „Der momentane Preis liegt etwa 65 Prozent darunter“, berichtet einer der Geschäftsführer der Multi-Invest Sachwerte GmbH Alexander Walleczek.

Doch der Preis für einen Bitcoin können nicht der einzige Grund für einen Preisrückgang bei den Luxusuhren Rolex, Patek und Audemars sein. Das Geld der Investoren ist nach dem Abflachen des Bullenmarktes am Aktienmarkt, nach dem Rekordwachstum der Preise für Alltagsgegenstände und nach der explosionsartigen Verteuerung der Energiekosten nun offenbar nicht mehr zum investiert werden bereit.

Dazu kommt, dass die sinkende Nachfrage der Luxusuhren zusätzlich vom ewig anhaltenden Lockdown in China und dem vom globalen Handel mit Luxusuhren komplett angeschnittenen russischen Markt, noch weiter begünstigt wird, da sowohl Russland als auch China bereits seit vielen Jahren zu den größten Absatzmärkten für Luxusgüter zählen.

(FA)