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Zinsschock? Sollten wir uns Sorgen machen?

Zinsschock? Sollten wir uns Sorgen machen?

Der Markttrend lässt Investoren einen möglichen bald eintretenden Zinsschock vermuten. Doch wie warscheinlich ist dies tatsächlich?

Die Lage der momentanen Wohnpreise

Von einem erneuten Zinsaufschwung wird ausgegangen. Jegliche andere Entwicklung wäre eine echte Überraschung. Der jährliche Zinsanstieg dürfte sich allerdings etwas verringern und im mittleren einstelligen Bereich liegen. Die starken Zinssteigerungen in Verbindung mit strengen Vorschriften schränken die Kaufmöglichkeiten vieler Familien ein, was einen negativen ausbremsenden Effekt hat.

Begünstigen Preisblasen den Zinsschock?

Preisblasen entstehen, wenn viel mit Spekulation gearbeitet wird und Kaufentscheidungen nur zum Ziel des baldigen Wiederverkaufs getätigt werden. In den letzten Jahren haben wir so etwas aber nicht so stark beobachten können. Das sehr hohe Preisniveau in beispielsweise der Schweiz oder in vielen Gebieten in Süddeutschland lässt sich hauptsächlich mit den unglaublich geringen Zinsen erklären.

Wer heute auf den Wohnungsmarkt kommt, muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass wir uns in Deutschland und der Schweiz weit oben auf der Rangliste der Wohnstandarts befinden und dass ein erheblicher Preissturz möglich ist. „Aufgrund dessen, dass die Preise in den umliegenden Regionen in letzter Zeit ebenfalls stark erhöht wurden, gibt es kaum eine Region, in der man nicht auch von einem starken Preisverfall betroffen wäre, sollte dieser eintreten“, erklärt der Vorstand der Magna Real Estate AG Martin Göcks. Die Magna Real Estate AG ist seit vielen Jahren in der Immobilienbranche tätig und spezialisierte sich früh auf den deutschen und österreichischen Wohnungsmarkt. Ihr Hauptgeschäft besteht aus Projektentwicklung von Wohnungen und Büros mit geringem Risiko und hohem Qualitätsanspruch.

Die Folgen von steigenden Zinsen am Immobilienmarkt

Zunächst sollte ein möglicher Zinsschock mit Vorsicht betrachtet werden. Zum einen müssen Hauskäufer wegen der strengen gesetzlichen Vorschriften schon jetzt kalkulatorische Zinssätze von 4,5 oder 5 Prozent aushalten können. Zum anderen haben über vier von fünf Hypothekenschuldnern eine sogenannte Festzinshypothek in Anspruch genommen. Das bedeutet, dass der Zinsschock die meisten von ihnen erst mit etwas Zeitverzögerung erreichen würde.

Trotzdem ist zu bedenken, dass ein rapider Anstieg der Zinssätze die Immobilienbewertungen in hohem Maße negativ beeinträchtigen würde. Dies würde wahrscheinlich nicht ohne Folgen bleiben. Es gäbe möglicherweise hohe Wertminderungen und auch problematische Fälle bei Eigentümern, welche erst vor kurzer Zeit Eigentum erworben haben, aber der Immobilienmarkt würde dadurch nur indirekt beeinträchtigt werden.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Immobilienmarkt

Eine Wohnung muss neuen Kriterien gerecht werden. Die räumliche Entfernung zum Büro ist weniger bedeutsam als zuvor, aber die Wohnung sollte schöner, geräumiger und besser zerteilbar sein. Homeoffice wird die Nachfrage nach Büroflächen indirekt verringern, was zu mehr Leerständen und geringeren Mietpreisen führen wird. Das macht die Vermarktung schwieriger.

(FA)